Kirchenkartoffel-Aktien für Hobbygärtner

Rund um die Knolle dreht sich die ökumenische Aktion "Kirchenkartoffel" in Oberallershausen. Ab sofort können Hobbybauern Anteilsscheine am Acker von Bio-Landwirt Ralf Huber erwerben. 10.000 Quadratmeter tritt der Biobauer den Orts-Kirchen für die Aktion ab. Pro Schein bekommen die Aktionäre eine Fläche von zehn Quadratmetern. Eine Aktie kostet 12 Euro, dafür bekommen die Eigner im Herbst einen Sack mit 15 bis 20 Kilo Biokartoffeln - wenn sie das Jahr über fleißig Erde geharkt und Kartoffelkäfer gesammelt haben. Zum "Börsenstart" geben die katholische Pfarrei St. Josef und die evangelische Gemeinde ab sofort 100 Aktien aus.
 
"Noch vor 100 Jahren wurden 95 Prozent der Lebensmittel in Sichtweite des Kirchturms erzeugt", heißt es in einer Pressemitteilung der evangelischen Gemeinde. Diese selbstverständliche Nähe sei verloren gegangen. Deshalb wolle die Aktion "Kirchenkartoffel" Menschen und Landwirtschaft wieder zusammenbringen. Außerdem sollten sich Katholiken und Protestanten im Jahr des 500. Reformationsjubiläums "nicht nur zuhören", sondern "tatkräftig zusammenarbeiten" und so zeigen, "wie viel Wachstum und Leben" durch Ökumene entstehen könne. Sowohl Aussaat als auch Ernte mit Kartoffelfest werden von ökumenischen Acker-Andachten begleitet.