Geschichte

Die Gründung des Dekanats

Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat in seiner Sitzung vom 7./8. April 1997 beschossen, einen Dekanatsbezirk Freising mit Sitz in Freising zu bilden. Der Landessynodalausschuss hat in seiner Sitzung vom 9./10. Mai 1997 der Neuerrichtung des Dekanatsbezirks Freising zugestimmt.

Mit diesen Worten beginnt ein Schreiben des Landeskirchenrates der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vom 1. August 1997 an die Kirchengemeinden des künftigen Dekanats Freising. Welche Erwägungen spielten bei dem Entschluss, das neue Dekanat Freising zu gründen, eine Rolle? 

Ausgangspunkt war die politische Entscheidung, den Ersatzflughafen für München-Riem in das Erdinger Moos zu bauen.
Obwohl evangelische Kirchengemeinden heftig gegen den Neubau protestiert hatten, stellten sie sich nicht gegen die Neugründung des „Flughafendekanats“. Denn Kirche muss da sein, wo die Menschen leben, arbeiten und ihren Lebensraum gestalten.
Allen Beteiligten war klar, dass die evangelische Kirche in dieser verdichteten Region rund um den Flughafen und in seiner Peripherie ihren besonderen Beitrag zu leisten habe und es hierfür eine neue kirchliche Struktur brauche: das Dekanat Freising.

Die acht Kirchengemeinden bzw. Pfarreien mit ca. 32.000 Gemeindegliedern, die am 1. Juli 1998 das neue Dekanat Freising bildeten, waren Erding, Moosburg, Freising, Neufahrn mit Eching, Oberallershausen und Taufkirchen/ Vils, alle bisher dem Dekanat Landshut (Kirchenkreis Regensburg) und Au in der Hallertau, bisher dem Dekanat Ingolstadt (ebenfalls Kirchenkreis Regensburg) angehörend. Aus dem Dekanat München-Ost kam die Gemeinde Markt Schwaben mit Poing, die bis zum Ebersberger Forst reicht, hinzu. 
Das neue Dekanat wurde in den Kirchenkreis München und Oberbayern eingegliedert, an dessen Spitze damals Regionalbischof Oberkirchenrat Dr. Martin Bogdahn stand.

Freising erwies sich dank der günstigen Standortfaktoren als der geeignete Platz für den Dekanatssitz.  Daher wurde der damalige Inhaber der 1. Pfarrstelle in Freising, Pfarrer Wolfgang Deutsch, zum 1. Juli 1998 zum 1. Dekan des neuen Dekanats bestellt. Er war bis zum 31. August 1999 im Amt. Zum 1. November 1999 trat sein Nachfolger, Dekan Jochen Hauer, sein Amt an. Er wurde sowohl vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Freising, als auch vom Dekanatsausschuss des Dekanatsbezirks Freising gewählt.

Aber mit der Gründung alleine war es nicht getan, denn ein Dekanat ist mehr als nur ein Verwaltungsbezirk auf dem Papier. Es wurden die notwendigen Strukturen für die Arbeit geschaffen; vor allem aber musste das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kirchengemeinden und der Evangelischen im neuen Dekanat gestärkt werden.

Infolge der wirtschaftlichen Entwicklung der Region um den Großflughafen zogen auch immer mehr Evangelische in das Dekanat, um hier Arbeit zu finden und zu leben. Die Gemeindegliederzahlen stiegen merklich an. Eine Folge dieser Entwicklung war die Gründung von zwei neuen Kirchengemeinden durch Ausgliederung aus ihren bisherigen Gemeinden: Eching (2000) und Poing (2009). Damit umfasst das Dekanat Freising nun zehn Kirchengemeinden mit insgesamt mehr als 35 000 Gemeindemitgliedern.

Alte, auf ihre Traditionen setzende, und junge, erst vor Jahren entstandene Gemeinden sind im Dekanat Freising gemeinsam auf dem Weg, um in einer von großer Wirtschaftskraft und hoher Fluktuation geprägten Region das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu verkündigen und Menschen eine, wenn auch oft nur auf Zeit begrenzte, kirchliche Heimat zu bieten.